Psychologische Beratung & Psychotherapie für Pflegende Angehörige
Pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz und von Menschen mit anderen Erkrankungen leisten Großartiges – ihr Umfeld allerdings, aber auch sie selbst schätzen das oftmals noch zu gering, auch wenn das Thema zunehmend in die Öffentlichkeit und aus der Tabuzone gerückt ist. Die eigene (psychische und physische) Belastung wird zugunsten der Fürsorge für den Pflegebedürftigen selten thematisiert oder schnell abgetan. Besonders auch, wenn eine Doppelbelastung durch Berufstätigkeit und Pflege zu bewältigen ist und diese „Zerreißprobe“ zusätzlich alle Kräfte fordert. Das Eingestehen des eigenen Beanspruchungserlebens wird häufig als Kapitulation vor den Umständen und als Selbstwertbedrohung erlebt. Genau darin aber liegt das Problem. Seien Sie nicht die Tapfere oder der Tapfere. Sie haben so viel – beeindruckend viel – in der häuslichen Pflege geleistet, da brauchen Sie nichts als selbstverständlich zu bagatellisieren.
Ein Großteil der Pflege in Deutschland lastet laut Statistik auf den Schultern von Familienangehörigen: Von den 2,59 Millionen zu Hause versorgten Patienten wurden 1,76 Millionen ausschließlich von Angehörigen/Familienmitgliedern (Stand 6/2019) betreut. Andauernder Stress durch die häusliche Pflege kann sich massiv auf Ihre Gesundheit und auf Ihr seelisches Wohlbefinden auswirken. Und nicht selten wird die gesamte Familie mit der Pflegesituation gefordert, so dass das pflegebedingte Überlastungserleben zunehmend Auswirkungen auf die familiären Beziehungsmuster und Rollen in Ihrer Familie nehmen kann. An dieser komplexen Problemlage – in der auch immer zugleich Lösungsansätze verborgen sind – möchte ich mit Ihnen im Gespräch ansetzen: In Ihrem Alltag brauchen Sie viel Kraft und emotionale Stärke – aber wie kann es gehen, etwas mehr zu sich zu finden und sich selbst stärken, die Verquickung der Mehrfachbelastung zu sortieren, sich selbst mit Blick auf seine Biografie und in der Wechselwirkung der Beziehung mit den anderen Familienmitgliedern im Pflegealltag zu verstehen? Und dann Ideen zu sammeln, was persönlich zur Verbesserung des Erlebens führen kann, was individuell maßgeschneidert passt? Gute (gut gemeinte) Ratschläge anderer sind da wenig hilfreich – denn jeder Pflegender Angehöriger in seiner Situation benötigt zuerst ein Angenommensein und ein gemeinsames Verstehen können, was konkret beschäftigt, beunruhigt oder belastet. Da ist kleinschrittige individuelle psychologische Unterstützung als Wegbegleitung gefragt – so meine langjährige Erfahrung in der Psychotherapie mit Pflegenden Angehörigen. Denn die Komplexität der häuslichen Pflegesituation berührt verschiedene Themen wie Ängste, sich ausgebrannt fühlen, depressive Stimmungslagen und Verlusterleben, Schuld- und Schamgefühle, mitunter auch Ekelempfindungen, Überforderungsgefühle und Stresserleben, Aggressionen, schlechtes Gewissen, Einsamkeitsgefühle, Hilfen nicht annehmen können, Schlafstörungen und diverse körperliche Beschwerden. Sich damit auseinanderzusetzen benötigt Zeit für sich, die dann in etwas mehr seelisches Wohlbefinden, bessere Akzeptanz der unabänderlichen Situation und in das Erleben von Selbstwirksamkeit – trotz allem – münden kann. Hier unterstütze ich Sie gern!