Psychotherapie & Psychologische Beratung für Ältere
„Man muss die Vergangenheit verstanden haben, um sie neu deuten zu können.“ (T. S. Eliot)
Sie glauben, dass Psychotherapie oder Psychologische Beratung nichts für Ältere ist? Damit können Sie sich sogar auf Sigmund Freud berufen… ABER: dessen Skepsis ist seit langem widerlegt! Denn auch im höheren Lebensalter ist es lohnenswert, sich bei psychischen Problemen professionelle Hilfe zu suchen. Krisensituationen wie der Verlust von nahestehenden Menschen, familiäre Konflikte, ein Wechsel der gewohnten Umgebung, aber auch jahrelang verdrängte (kriegs-) traumatische Erfahrungen sind oftmals Auslöser für psychische Belastungen bei Senioren. Auch der Austritt aus dem Berufsleben ist ein Verlust, mit denen ältere Menschen zurechtkommen müssen. Insbesondere nehmen die körperliche Gesundheit, die körperliche Attraktivität und körperliche und geistige Fähigkeiten (wie Sehen, Hören, Merkfähigkeit, geistige Schnelligkeit) mit zunehmendem Alter allmählich ab – es kann aber auch sein, dass unerwartet eine schwere Krankheit entdeckt wird. Darüber hinaus fehlen im höheren Alter oft neue Ziele und Zukunftspläne. Die psychische Beeinträchtigung ist oft die Folge mehrerer körperlicher und emotionaler Belastungen, denen ältere Menschen in besonderer Weise ausgesetzt sind und nicht einer einzelnen Ursache zuzuordnen. Wann aber ist eine psychologische oder psychotherapeutische Begleitung sinnvoll? Immer dann, wenn negative Gefühle, Ängste depressive Verstimmungen, anhaltende Trauerreaktionen, Scham- und Schuldgefühle, Verlustempfinden, Einsamkeit, quälende Erinnerungen, das Hadern mit einschränkenden körperliche Erkrankungen, Gedächtnisprobleme oder Suchtprobleme so belastend werden, dass sie das Leben von älteren Menschen nachhaltig überschatten und eigene Bemühungen, die Probleme selbst oder mit Hilfe des Umfeldes zu lösen, nicht erfolgreich waren. Dabei wird es im unterstützenden psychologischen Gespräch auch um biografische Zusammenhänge und den Versuch eines Lebensrückblickes, einer ehrlichen Bilanz gehen – immer mit dem Ziel, „den jetzigen Tagen mehr Leben zu geben“. Gern unterstütze ich Sie, wenn Sie sich der Frage stellen: „Wer bin ich heute – im Alter? Was ist mein Selbstbild? Mit welchen biografischen Brüchen bin ich noch nicht ausgesöhnt und warum? Was hilft mir auf dem Weg in ein gelingendes und lebenszufriedenes Altern? Wie gehe ich mit Problem XY konkret um? Wie finde ich mehr Lebenssinn und wieder Lebensfreude? – also Fragen zu Ihrer Identität, der passenden Konfliktbewältigung, letztendlich zu Ihrem Selbstkonzept. Weshalb sich das für Sie als älterer Mensch lohnen sollte? Ein intaktes Selbstkonzept im höheren Alter birgt Potenzial, das zur Bewältigung von altersbedingten Belastungen genutzt werden kann. Denn die Konfrontation mit kritischen Lebensereignissen, negative soziale Rückmeldungen, Isolation und Vereinsamung, Verlusterlebnisse und zunehmende Einschränkungen der täglichen Aktivitäten sind altersbedingte Risiken – aber die gute Nachricht lautet: Die günstige Wirkung eines positiven Selbstkonzeptes auf die Bewältigung von diesen altersbedingten Belastungen und Einschränkungen ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Denn im höheren Lebensalter wird der Selbstachtung, dem Selbstwirksamkeitserleben, dem Resilienzsinn, aber auch der bewertenden Betrachtung des eigenen Lebens im Beisein eines verständnisvollen Begleiters eine protektive und stressmindernde Funktion und eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Trotz vieler altersbedingter Verluste und der damit verbundenen psychischen und physischen Vulnerabilität möchte ich Sie immer wieder unterstützen, zu einer positiven Lebensbewertung, zu Glücksgefühl und Wohlbefinden im Altern und letztendlich zu einer Akzeptanz des Bisherigen und auch des irgendwann anstehenden Sterbens zu finden – und wer weiß, was Sie auf diesem gemeinsamen Weg noch alles über sich und Ihr weiteres Leben entdecken! Mit Blick auf meine Erfahrungen in der Psychotherapie mit Älteren kann ich versichern: Es lohnt sich unbedingt – und ist bereichernd!